Pflanzen im Badezimmer – geht das gut?
Kräuter in der Küche, die Zimmerlinde im Schlafzimmer für gute Luft und im Wohnzimmer sowieso: Zimmerpflanzen sind oft in allen Räumen anzutreffen, nur nicht im Bad. Dahinter steckt oft die falsche Annahme, dass dort schlechte Lebensbedingungen für die Gewächse herrschen oder sie gar Schimmelbefall fördern können. Doch das ist nicht richtig. denn mit den richtigen Pflanzen und dem richtigen Substrat ist ein begrüntes Bad kein Problem. Wir zeigen wie es geht!
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Bedingungen wie im Urwald
Auch wenn es etwas seltsam klingt – für Pflanzen im Badezimmer herrschen Lebensbedingungen wie im Dschungel. Durch das tägliche Duschen, Waschen und eine eventuell vorhandene Waschmaschine ist die Luftfeuchtigkeit gegenüber den anderen Räumen erhöht. Und da wir es gerne warm haben während unserer Körperhygiene, ist auch die Temperatur höher als etwa im Wohnzimmer.
Dazu kommen die Lichtverhältnisse: Viele Bäder haben nur kleine Fenster, und diese sind zudem mit einem Sichtschutz versehen. Die Lichtausbeute ist so deutlich geschmälert.
Das führt dazu, dass sich nur bestimmte Pflanzen im Badezimmer wirklich wohl fühlen. Ein Kaktus wird etwa die hohen Temperaturen mögen, jedoch bekommt ihm viel Luftfeuchtigkeit nicht gut. Und auch das Substrat kann ein ungewolltes Eigenleben entwickeln, denn durch das warm-feuchte Klima kommt es schneller zu Schimmelbildung im Blumentopf.
Für alle diese Probleme gibt es jedoch einfache Lösungen: Die richtigen Pflanzen mit dem richtigen Substrat und einem geeigneten Pflanzgefäß.
Diese Pflanzen wachsen im Bad
Neben den tropischen Bedingungen spielt auch der Lichteinfall eine große Rolle bei der Auswahl Ihrer Pflanzen im Badezimmer. Wählen Sie bei einem kleinen Fenster oder einem Nordraum am besten Gewächse, die am Waldboden wachsen, denn diese kommen von Natur aus mit wenig Licht zurecht.
Dazu zählen vor allem Farne. Sehr beliebt und pflegeleicht ist der Streifenfarn (Asplenium) mit seinen dekorativen, glänzenden Blättern. Achten Sie darauf, dass der Wurzelballen nie ganz austrocknet. Genauso gut geeignet ist der Frauenhaarfarn (Adiantum), auch wenn dieser ein wenig mehr Licht benötigt als der Streifenfarn.
Erhält Ihr Bad mehr Tageslicht, steht Ihnen eine größere Zahl an Arten zur Verfügung. Besonders interessant ist Tillandsien – diese Pflanzen brauchen keine Erde, sie wachsen einfach auf Ästen oder in Felsspalten. Es genügt ihnen, alle paar Tage mit Feuchtigkeit eingenebelt zu werden. Diese Pflanzen sind im Handel meist in dekorativen Arrangements erhältlich, etwa auf einen Ast gepflanzt oder zu einem lebendigen Pflanzenbild zusammen gestellt. Auch der beliebte Drachenbaum und die Bromelie mögen hohe Luftfeuchtigkeit und viel Licht.
Sehr exotisch wirkt auch das Zyperngras. Es passt thematisch sogar ganz ausgezeichnet ins Badezimmer, denn diese Pflanzen wachsen an Flussufern und mögen es feucht um die Wurzeln. Staunässe kein Problem! Allerdings braucht das Zyperngras einen relativ hellen Standort, um gut zu gedeihen.
In sehr hellen Badezimmern können Sie sogar farbenprächtige Orchideen kultivieren. Wenn zwei wichtige Punkte beachtet werden, sind diese schönen Blütenpflanzen recht einfach zu pflegen: Verwenden Sie ausschließlich spezielles Orchideensubstrat, denn nur so verhindern Sie Wurzelfäule. Außerdem darf das Substrat zwischendurch gut abtrocknen, ehe Sie erneut gießen. Als Faustregel gilt – geben Sie einer Orchidee lieber seltener, dafür viel Wasser. Sorgen Sie außerdem dafür, dass das überschüssige Gießwasser gut ablaufen kann.
Pflanzen im Badezimmer ohne Fenster?
Viele Bäder sind heutzutage innen liegend und verfügen über keine Fenster. Per se sind diese Räume nicht für lebendige Pflanzen geeignet, da diese ohne Licht einfach eingehen würden. Wenn Sie dennoch Gewächse in einem Bad ohne Fenster kultivieren möchten, müssen Sie in eine Vegetationslampe investieren. Diese spendet den Pflanzen beinahe natürliches Licht und verhilft ihnen so zu Wachstum auch im dunklen Bad. Sie können die Lampen sogar über eine Zeitschaltuhr ganz auf die Bedürfnisse Ihres Pfleglings einstellen.
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